Arielle Neuverfilmung

  • Nicht das mich der Film jetzt interessiert, aber bin schon gespannt was da für Kommentare kommen werden , wenn einige Seiten anfangen darüber zu berichten, dass Arielle jetzt Schwarz ist.

  • Ist das Thema nicht alt? Die Diskussion ging doch schon vor ein, zwei Jahren rum.


    Für den Realfilm wurde die Handlung ja in die Karibik verlegt ob jetzt deswegen oder wegen der Musik ist irrelevant. Die Musik hatte ja schon im Zeichentrickfilm diesen karibischen Flair, was streng genommen nicht gepasst hat aber damals gab es keine Aufregung um solche Themen Hauptsache es macht Spaß. Der Punkt ist, diese Art von Disney Film hat Null mit der Originalgeschichte zu tun sondern ist reine Kinderunterhaltung. Durch den neuen Handlungsort passt auch die Schauspielerin.


    Was hingegen jetzt gar nicht mehr passt ist, dass der Prinz weiß ist und da ein europäisches Königreich mitten in der Karibik liegt. Müssten sich nicht vielmehr alle darüber aufregen? Wegen Kolonialmacht, Ausbeutung der Ureinwohner etc.?

  • Hab das damals wohl verpasst. Sry.

    Aber das mit dem Europäischen Königreich in der Karibik Spiritogre finde ich schon wieder witzig dann. :alien3:

    Das zeigt, dass die Leute nicht nachdenken. Einige regen sich darüber auf, dass eine Schwarze Ariel / Arielle spielt und die Woke-Culture springt darauf an, aber keinem von denen ist aufgefallen, dass Ariels "Love Interest" auch in diesem Film ein weißer Monarch ist und dass die Verlegung des Handlungsortes in die Karibik bei Beibehaltung des Prinzen viel fragwürdiger ist.

  • Das zeigt, dass die Leute nicht nachdenken. Einige regen sich darüber auf, dass eine Schwarze Ariel / Arielle spielt und die Woke-Culture springt darauf an, aber keinem von denen ist aufgefallen, dass Ariels "Love Interest" auch in diesem Film ein weißer Monarch ist und dass die Verlegung des Handlungsortes in die Karibik bei Beibehaltung des Prinzen viel fragwürdiger ist.

    Bin des Öfteren erstaunt über dein Fachwissen bei gewissen Themen :nicken:

  • Bin des Öfteren erstaunt über dein Fachwissen bei gewissen Themen :nicken:

    Fachwissen? Die kleine Meerjungfrau ist eine dänische "Fantasy Story" aus dem 19. Jahrhundert von Hans Christian Andersen. Sie basiert zu Teilen auf der mittelalterlichen deutschen Sage von Wassergeistern. Darauf basiert dann später auch die Geschichte mit der Loreley etwa. Aber es gibt Artverwandte Sagen in vielen europäischen Kulturen. Der Ursprung von all denen wiederum liegt in der griechischen Mythologie. Später kam die Bibel hinzu und alles wurde dann in den lokalen Sagen gut durchgemischt.


    Soviel dazu... :klo:

  • Fachwissen? Die kleine Meerjungfrau ist eine dänische "Fantasy Story" aus dem 19. Jahrhundert von Hans Christian Andersen. Sie basiert zu Teilen auf der mittelalterlichen deutschen Sage von Wassergeistern. Darauf basiert dann später auch die Geschichte mit der Loreley etwa. Aber es gibt Artverwandte Sagen in vielen europäischen Kulturen. Der Ursprung von all denen wiederum liegt in der griechischen Mythologie. Später kam die Bibel hinzu und alles wurde dann in den lokalen Sagen gut durchgemischt.


    Soviel dazu... :klo:

    Also gut. Dann lassen wir das "Fach" einfach weg :-)

  • Mittlerweile versucht man ja sogar (ob nun echt oder konstruiert) mit solchen Dingen wie "hab meine Tochter gefragt ob ihr was auffällt und sie den sehen will und jetzt Karten besorgt" ganz anders der "gegen zu viel Woke" Fraktion entgegen zu treten 🤨


    Leute die den "historischen Bezug" oder nur die Vorlage kennen und das kritisieren sind da halt eher unerwünscht.


    Mich würde es auch nicht wundern wenn es bei der nächsten König der Löwen Verfilmung (da kommt bestimmt noch was😁) auch bei den Löwen "People of Color" gibt.



    Sie hätten auch einfach eine ganz andere Geschichte auflegen können und es hätte quasi niemand gestört, aber man mußte die "Seekuh" ja melken, Fancises sind "in".😜

  • Das ist ja bei allen Medien so, ein neues Franchise bekannt zu machen kostet enorm viel Geld und dauert u.U. Jahre, es ist viel einfacher ein bekanntes Franchise zu nehmen, insbesondere eines, was von den Massen als positiv besetzt gesehen wird.


    Das ist bei Spielen ja nicht anders. Bekannte Spieleserien verkaufen sich wie geschnitten Brot, eine neue Franchise wird hingegen erst mal mit Vorsicht und Skepsis aufgenommen. Und das geht bei den Tests auf Spieleseiten los. Auch die Tester können oft nicht abschätzen, wie gut ein neues Spiel aufgenommen wird, weswegen sie erst einmal vorsichtige Wertungen geben. Ist es noch nie jemanden aufgefallen, dass bei Spieleserien der erster Teil meist die schlechtesten Wertungen im Schnitt hat? Selbst wenn der Nachfolger schlechter ist bekommt er bessere Wertungen, einfach weil der Tester weiß, diese Spielserie ist populär.


    Bei den Disney Geschichten sehe ich es generell etwas entspannter. Die nehmen seit Jahrzehnten bekannte Volksmärchen, Sagen etc., das begann bereits in den 60ern frühen 70ern mit Das Dschungelbuch oder Robin Hood. Disney nimmt die originale Grundstory, mischt etwas Fabel drunter mit sprechenden Tieren und rührt eine gewaltige Portion Musical rein, ohne Rücksicht auf das Original, das oft düster ist wird es dann kindgerecht und mit viel Comedy aufbereitet.


    Mit anderen Worten, die Disney Adaptionen haben mit dem Original oft nicht mehr gemeinsam als den Namen. Und die Leute wissen ja auch, was sie bekommen. Niemand erwartet, dass die kleine Meerjungfrau oder Robin Hood am Ende tragisch ums Leben kommen, wie in den Originalen. Es soll schließlich Wohlfühl-Unterhaltung sein.


    Persönlich ist das einer der wenigen Fälle wo es mich nicht stört. Ich denke, es kann Kinder sogar dazu bringen, sich für das Quellmaterial zu interessieren und dann eben tatsächlich Christian Andersen oder Rudyard Kipling (Dschungelbuch) zu lesen.


    Viele Geschichten sind allerdings auch so alt, siehe die Märchensammlungen der Gebrüder Grimm, dass kein Ursprungsautor mehr festgemacht werden kann. Der Film Die Hexe und der Zauberer, 1963 von Disney verfilmt, basiert auf dem Buch Der König von Camelot von T.H. White, hier gilt wie bei Robin Hood, der Stoff wurde schon im Mittelalter zu Sagen und Erzählungen von allen möglichen Autoren, oft Mönchen, Minnesängern etc. pp. verwurstet und wird es eben immer noch. Ich kenne mindestens ein Dutzend Autoren, die eigene Romane über die Artussage erdacht haben, viele ignorieren sogar die nicht von Geoffrey von Monmouth im 11. Jahrhundert erfundene aber ausgeschmückte Erzählung, also da wo Sachen wie Tafelrunde, Avalon, Lancelot, Mordred etc. herstammen und denken sich was völlig eigenes aus.


    Ich finde das durchaus legitim. Ich sehe das so auf einer Ebene mit Fanfiction. Letztlich kann man da irgendeine Story nehmen und sie so umgestalten, wie es einem passt. Der entscheidende Punkt hier ist, es muss als Fanfiction erkennbar sein.


    Ganz anders hingegen sehe ich das, wenn eine Franchise mit etablierten Figuren in der Hauptserie aus aktueller politischer Sichtweise komplett umgewandelt wird. Micht stört es nicht, wenn Robin Hood als pfiffiger Fuchs dargestellt wird, das ist halt eine Eigeninterpretation, also eine Fanfiction von Disney. Was mich stört ist, wenn die eigentlichen Macher einer Figur einen James Bond plötzlich in eine Frau oder einen Schwarzen umwandeln. James Bond als Figur ist ein Britischer Gentleman und Weiberheld der Martinis säuft. Punkt! Das ist das Grundkonzept der Figur, das schmeißt man in der Hauptstory / Grundstory nicht mit einmal über den Haufen.


    Man kann Hommagen dazu machen, wer erinnert sich an Dudu den gelben Käfer? Die Hauptfigur hieß Jimmy Bondi. Man könnte Spinoffs mit weiblichen oder Farbigen Agenten machen, alles kein Problem. Was man nicht machen kann ist den Original Bond eine Geschlechts- und / oder Artenumwandlung zu verpassen und seinen Charakter um 180 Grad auf den Kopf zu stellen, das ist nichts anderes als sein eigenes Schaffenswerk mit Füßen zu treten. Einer der Gründe, warum mir selbst Daniel Craig ab dem dritte Film nicht mehr zusagte (und die Filme auch nicht mehr). das war einfach kein James Bond mehr, einzig eine Szene aus Keine Zeit zu sterben ist mir in guter Erinnerung geblieben, nämlich die fünf Minuten mit Ana de Armas, denn die Szene mit ihr, das war James Bond wie ich ihn kenne und liebe, was allerdings an der Figur der Paloma lag, die erfrischend politisch unkorrekt agierte.

  • Ich würde mal sagen, daß ich nicht gerade ein Fan von jeglichem "XYZ-washing" bin.

    Für mich muß Bond bleiben wie er ist mit all seinen Ecken und Kanten, Shaft muß schwarz und ein bad Motherfucker sein, Atomic Blond eine knallharte Blondine usw. .

    Aber bei Disneys "eigenen" Kreationen (die sie wie die Meerjungfrau wo anders abgeguckt bzw. geklaut haben) juckt es mich nicht ganz so besonders.

    Der einzige der dabei im Grabe rotiert ist der alte Disney selbst, man könnte wahrscheinlich ein Kraftwerk damit betreiben.

    Was mich dabei nur stört ist dieses heuchlerisch halbgare Getue dann bei der Umsetzung - wie Spiritogre mit dem Prinzen schon aufgezeigt hat.

    Auch die roten Haare bei einer schwarzen Frau...hä?

    Ist das nicht inzwischen "Cultural Appropriation" oder wie in Deutschland gejammert wird - kulturelle Aneignung?

    Was mich dann wirklich stört, ist, wenn sie dann die eingekauften Ips regelrecht......kaputtficken:husten: egal ob es die Story, die Figuren, das Setting angeht.