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Freesync vs. G-Sync: AMD hebt fünf Vorteile hervor
QUELLE: PC GAMES HARDWARE
01.02.2019 um 12:41 Uhr von Mark Mantel - Seit jeher stellt Nvidia G-Sync als überlegen gegenüber Freesync dar. Mit G-Sync Compatible öffnet sich der Chiphersteller zwar dem offenen Standard, nutzte die Gelegenheit jedoch, um Adaptive-Sync in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. AMD selbst stellt im Video nun die Vorteile von Freesync heraus und stichelt damit gegen Nvidia.
Seitdem Nvidia 2014 die ersten G-Sync-Monitore zusammen mit seinen Partnern veröffentlichte und AMD ein Jahr später mit Freesync folgte, läuft die Debatte, welcher Standard denn besser sei. Zu Beginn gab es durchaus valide Gründe, G-Sync für überlegen zu halten: Die Funktion lief auf Anhieb rundum zufriedenstellend mit großen Spannen, innerhalb derer die Bildwiederholrate synchronisiert werden konnte. Unterhalb der nativen Refresh-Rate konnten Frames mehrfach dargestellt werden, um die Anzeige trotzdem dynamisch ausgeben zu können. Bei Freesync war der Start holpriger: Viele Monitorhersteller nutzten den Namen als Werbe-Feature, ohne sich bei der Implementierung Mühe zu geben. Teilweise gab es Freesync-Spannen von nur wenigen Hertz, zudem fehlten zu Beginn Funktionen wie die Low Framerate Compensation (LFC) zur Frame-Vervielfachung.
Freesync vs. G-Sync: Die aktuelle Situation
Vier Jahre später gibt es ein großes Angebot an gut laufenden Freesync-Monitoren, die zufriedenstellend funktionieren. Die Frage lautet längst nicht mehr, was besser ist, sondern auf welches Ökosystem man sich festlegen will. Obwohl das zugrundeliegende Adaptive-Sync einen freien VESA-Standard darstellt, schuf Nvidia mit dem proprietären G-Sync einen Graben und stellte seine eigene Funktionalität weiterhin als überlegen dar.
Auf der CES 2019 gab Nvidia dem Druck durch Freesync nach und kündigte G-Sync Compatible an, das den Adaptive-Sync-Standard ausnutzt - Freesync und G-Sync Compatible heißen AMDs und Nvidias Treiberimplementierungen, um die Monitor-Scaler dynamisch ansprechen zu können; eine Hardware-Unterstützung ist auch hier erforderlich. Den grundsätzlichen Strategiewechsel fanden wir mehr als erfreulich und achteten weniger darauf, dass Nvidia die Gelegenheit nutzte, um klar gegen Adaptive- beziehungsweise Freesync zu wettern.
G-Sync Compatible wird als Einstiegsstufe der VRR-Technologien unterhalb von G-Sync und G-Sync Ultimate vermarktet. Nvidia testet Adaptive-Sync-Monitore durch, um ein eigene Zertifizierung zu verteilen. Bei Monitoren ohne eine solche müssen Nutzer die Funktion selbst einschalten. Viele Displays wurden als mangelhaft mit Flackern, kompletten Black-Outs oder weiterhin auftretendem Tearing dargestellt. In der Tat zeigen Nutzertests (im PCGHX-Forum, auf Reddit) und Versuche in der PCGH-Redaktion, dass G-Sync Compatible oft nicht so rund funktioniert wie Freesync - hier könnte Treiberarbeit nachhelfen.
AMDs Sichtweise
Ohne großes Aufsehen hat AMD nun ein Video veröffentlicht, das fünf Gründe für den Einsatz von Freesync hervorhebt. Der Chiphersteller nennt Nvidia an keiner Stelle, stichelt aber zwischen den Zeilen klar gegen die Konkurrenz. Der größte Pluspunkt dürfte die Verbreitung darstellen: Weltweit gibt es über 500 Freesync-Monitore, in Deutschland werden immer noch 427 als verfügbar gelistet. Inzwischen verbreitet sich der Standard auch im Fernsehbereich. Microsofts Xbox-One-Konsolen können diesen ausnutzen. Freesync funktioniert nicht nur über Displayport, sondern auch HDMI (vor Version 2.1 mit spezifikationskonformen Erweiterungen). Zudem können Monitorhersteller die Scaler bei den üblichen Partnern einkaufen, die Adaptive-Sync vergleichsweise simpel unterstützen können. Bei Monitoren mit dem aktuellen G-Sync-Modul samt Displayport 1.4 werden bisher Aufpreise von mehreren Hundert Euro fällig.
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