• Listen up Belta Lawder!


  • Kevi Smith erzählt uns die Story so weit:


    Achtung Spoiler offensichtlich!


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  • The Expanse, Staffel 4: Nicht so gut wie das Buch, trotzdem beste Sci-Fi im TV

    James Holden, Amos Burton und Naomi Nagata müssen sich in der vierten Staffel mit durchgeknallten Dorf-Sheriffs und Killer-Schnecken herumschlagen.

    Lesezeit:5 Min.


    05:38 Uhr
    Von

    • Fabian A. Scherschel

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    Im immer neu aufgewärmten Franchise-Einheitsbrei à la Star Trek und Star Wars stellt The Expanse in der gegenwärtigen Serienlandschaft – jedenfalls was das Raumschiff-Genre angeht – etwas ziemlich besonderes dar. Nach dem Wechsel von Syfy zu Amazon Video drehen die Macher nun mit der vierten Staffel der Serie so richtig auf; es wird bombastisch. Leider bleibt Staffel 4 von The Expanse wohl trotzdem hinter den Erwartungen einiger Fans zurück, die die Buchvorlage gelesen haben.

    Achtung Spoiler: Diese Rezension enthält wichtige Handlungsstränge und Informationen zu den Staffeln 1 bis 3 von The Expanse. Amazon Video

    Die Crew der Rocinante: Amos Burton (Wes Chatham), James Holden (Steven Strait), Alex Kamal (Cas Anvar) und Naomi Nagata (Dominique Tipper)

    (Bild: Amazon Video)


    Staffel 4 der Amazon-Serie The Expanse besteht aus zehn Folgen, die im Gegensatz zur früheren wöchentlichen Veröffentlichung bei Syfy und der um Monate verspäteten Europa-Premiere bei Netflix nun gleichzeitig mit dem US-Start auch in Deutschland komplett verfügbar sind. Das ist auch gut so, denn The Expanse lädt zum Binge-watchen ein. Sio haben wir alle zehn Folgen am Stück bis spät in die Nacht geschaut. Nach dem schleppenden Tempo und dem Mystery-Feeling der ersten Staffel nahm die Serie in den darauf folgenden Staffeln stetig Fahrt auf und auch in Season 4 nehmen die Produzenten den Fuß nicht vom Gas.


    Momentan die klar beste Science-Fiction-Serie

    The Expanse ist eindeutig die innovativste Science-Fiction-Serie, die Hollywood momentan zu bieten hat. Die Mischung aus extremem Weltraum-Realismus und aktuellen politischen Themen sucht ihresgleichen. In der vierten Staffel wird unter anderem ein Raumschiff per Seil im Orbit stabilisiert und die Spitzenpolitiker der Vereinten Nationen diskutieren, was es bedeutet, wenn man ein planetenweites bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt hat. Sind kostenlose Krankenversorgung und Basis-Einkommen wirklich so viel wert, wenn auf jeden einzelnen Job knapp 6000 Bewerber kommen, die per Lotterie ausgewählt werden? Und was passiert mit den Arbeitslosen, wenn da draußen im Weltall auf einmal 1300 bewohnbare Sternensysteme locken? In welcher anderen Science-Fiction-Serie werden solche Themen angesprochen? UN-Generalsekretär Chrisjen Avasarala: Keine zwei Sätze ohne Schimpfwort

    UN-Generalsekretär Chrisjen Avasarala: "Don't put your dick in it, Holden. The situation is fucked enough as it is."

    (Bild: Amazon Video)

    Wer Action will, kommt in der neuen Staffel ebenfalls nicht zu kurz, denn eins dieser neuen Sternensysteme wird Kurzerhand zum Schauplatz eines Bürgerkrieges zwischen Kolonisten. Während sich die Marsianer noch darüber klar werden müssen, dass ihr planetenweites Terraforming-Projekt durch die Ring-Gates komplett überflüssig geworden ist, kloppen sich Belter und UN bereits um die ersten Kolonien jenseits des Ringes. Und es kann wohl nicht als Spoiler angesehen werden wenn wir verraten, dass UN-Vorsitzende Avasarala natürlich genau James Holden und das Gunship Rocinante (absolut legitimes Bergungsgut!) losschickt, um den Streit zu schlichten. Was schon alleine deswegen problematisch ist, weil Holdens Freundin und XO Naomi schließlich Belter ist.


    Leider kein wirklicher Weltraum-Western

    Staffel 4 basiert auf der Buchvorlage Cibola Burn (zu deutsch: Cibola brennt), die unter den acht bereits erschienenen Expanse-Büchern vor allem wegen ihres Genres hervorsticht. Cibola Burn ist als Buch ein astreiner Weltraum-Western: Eine Frontier-Siedlung, ein gesetzloser Miet-Sheriff und die Auseinandersetzung mit der gefährlichen Wildnis bilden den Hintergrund für einen klassischen High-Noon-Showdown zwischen Gut und Böse. Dazu gibt es in schöner Firefly-Tradition ein paar Raumschiffe und allerhand Überraschungen und unvorhergesehene Wendungen. Die Siedlung First Landing auf Ilus

    Die Siedlung First Landing auf Ilus

    (Bild: Amazon Video)

    Leider schafft es die Fernseh-Adaption nicht, das Gefühl der Weite und der Einsamkeit einzufangen, von der das Buch lebt. Auch die genretypische Behäbigkeit des Buches geht in den zehn TV-Folgen auf Grund der Dichte des zu transportierenden Stoffes dann doch abhanden. Wer das Buch nicht gelesen hat, dem wird vieles hiervon nicht auffallen; die zehn Folgen der vierten Staffel sind trotzdem packend und liefern genug Neues, um den Zuschauer an das Streaming-Gerät zu fesseln. Das ist auch gut so, denn wie auch schon die ersten drei Staffeln der Serie eignet sich auch Season 4 nicht zum Nebenbeischauen; der Plot und die Interaktionen zwischen den fast ausnahmslos sehr tiefen Charakteren benötigen die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers.

  • Gutes Casting, schlechtes Casting


    Andere Schwachstellen der neuen Staffel sind allerdings auch für jene offensichtlich, die bisher die Buchvorlage von The Expanse komplett ignoriert haben. Wir denken hier vor allem an das Casting. Die neue Staffel hat da durchaus Höhepunkte, etwa Burn Gorman, der einen absolut großartigen Bösewicht spielt – was anhand der genretypischen Abgedroschenheit seiner Figur sehr anspruchsvoll ist. Und auch Rosa Gilmore schauspielert sich als Lucia – besonders für eine Newcomerin eindrucksvoll – in den Vordergrund.

    Aber die Neubesetzung von Avasaralas Mann Arjun ist ein eklatanter Fehltritt. Wo Brian George die Figur bisher – ganz stimmig mit den Büchern – als sanften Dichter und Großvater portraitierte, ist der Arjun von Michael Benyaer auf einmal wieder als Professor tätig und handfest in die Politik involviert. Und von seinem sanften Gemüt ist gar nichts mehr zu sehen. Mal ganz davon abgesehen, dass Benyaer knapp zwanzig Jahre zu jung für Shohreh Aghdashloos Avasarala ist. Immerhin gibt David Strathairn nach wie vor einen brillanten Klaes Ashford. Klaes Ashford (David Strathairn) und Drummer (Cara Gee) an Bord von Medina Station

    Die OPA-Kommandanten Klaes Ashford (David Strathairn) und Drummer (Cara Gee) an Bord von Medina Station

    (Bild: Amazon Video)

    Auch von den Außenszenen auf dem ersten Exoplaneten, den die Mannschaft der Rocinante betritt, hätten wir uns mehr erwartet. Mit dem Übergang der Serie zu Amazon hatten viele Fans gehofft, dass den Produzenten exponentiell mehr Geld für die neue Staffel zur Verfügung steht. Dem scheint nicht so zu sein, denn obwohl die Serie zum ersten Mal prominent Außenaufnahmen in den Vordergrund stellt, sind diese nicht so bombastisch, wie es der Stoff hergegeben hätte. Für Staffel 5, die gerade gefilmt wird, legen die Macher in diesem Punkt hoffentlich noch ordentlich zu, sonst könnte es bei der abzuarbeitenden Buchvorlage äußerst eng werden. Ohne zu viel verraten zu wollen: Bombastisch wird für den kommenden Plot zur absoluten Pflicht.

    Glücklicherweise bleiben die CGI-Effekte nach wie vor auf dem hohen Niveau der vorhergegangenen Staffeln. Vor allem die Weltraumszenen der Serie sind atemberaubend.



    Unter den Blinden ist der Einäugige König


    Die Figur des James Holden wird immer zentraler und in Staffel 4 liefert Steven Strait die bisher glaubhafteste Version dieses Charakters ab. Es scheint, dass sich Strait mit jeder weiteren Staffel besser in die Haut der Figur denkt. Das ist auch gut so, denn er trägt in der aktuellen Staffel weite Teile der Handlung. Amazon Video

    Wes Chatham als Amos Burton: gewohnt heftig

    (Bild: Amazon Video)

    Leider liegt hier ein weiterer Schwachpunkt der Umsetzung der Buchvorlage. Das spontane Erblinden eines großen Teils der Figuren an einem zentralen Handlungspunkt in dieser Staffel und Holdens damit hervorstechende Rolle wirken eher ein bisschen unfreiwillig komisch als dramatisch. Was im Buch funktioniert, überträgt sich leider nur eher schlecht als recht auf die Leinwand. Wahrscheinlich, weil man sich beim Lesen die Panik vorstellen kann, welche die Figuren empfinden. Da beim Sehen der Fernsehserie aber eben alles zu sehen ist, fehlen hier die nötigen Emotionen. Zu dem schaffen es die Schauspieler größtenteils nicht, die schiere Angst zu transportieren, die sie empfinden müssten – vielleicht mit der Ausnahme von Wes Chatham, der in solchen Situationen die ausdrucksstärkste Figur zur Verfügung hat.



    Plot-Löcher sucht man vergebens


    Trotz aller Schwächen ist die vierte Staffel von The Expanse immer noch ein Muss für alle Science-Fiction-Fans. Tiefgründige Figuren, ein schlauer Plot, bedeutsame Dialoge und knallharte Action haben in der aktuellen Serienlandschaft einfach kaum Konkurrenz. Lobend hervorzuheben ist obendrein: The Expanse hat fast keine Plot-Löcher. Wo die Zuschauer bei so ziemlich jeder Folge Star Trek Discovery in den Plot-Löchern ein MCRN-Kriegschiff der Donnager-Klasse querparken könnte, müssen sie bei The Expanse schon genau hinschauen, um überhaupt kleine Ungereimtheiten zu finden; selbst dann finden sie meist nichts, weil alles schlüssig ist. Wenn sich doch mal auf Twitter ein Schlaumeier beschwert, dass man im Weltraum nicht einfach seinen Helm aufmachen kann, um ein loses Kabel zu entfernen, melden sich NASA-Wissenschaftler und bestätigen die Auffassung der Serien-Macher. Das Vakuum des Alls isoliert nämlich recht gut und deswegen erfriert man nicht sofort; ein Bar Druckunterschied sind auch überlebbar wenn man vorher gründlich ausatmet.

    Wir sind also dankbar, dass Jeff Bezos die Serie gerettet hat und hoffen, dass er für Staffel 5 noch mal etwas mehr Geld springen lässt. Verdient hätte es diese Ausnahme-Serie. Immerhin können wir dank Amazon The Expanse endlich auch so genießen, wie es offensichtlich dramaturgisch gedacht war: am Stück.

    Im Gegensatz zu Game of Thrones müssen wir uns auch keine Sorgen machen, dass uns die Buchautoren hängen lassen, denn James Corey (Daniel Abraham und Ty Franck) haben angekündigt, dass das finale neunte Buch der Serie im kommenden Jahr erscheinen wird. Ty Franck war schließlich mal Assistent von George R.R. Martin und weiß, wie man es nicht macht. Von Martin hat er nach eigener Aussage auch gelernt, sich nicht von den Produzenten der eigenen Serie aus dem Boot schubsen zu lassen. Während Abraham momentan hauptsächlich an den Büchern schreibt, ist Franck Schlüsselfigur am Set der Fernsehserie.

    Alle vier Staffeln von The Expanse gibt es bei Amazon Prime Video. Eine fünfte Staffel wird momentan gefilmt. (fab)

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  • "The Expanse": Amazon macht nach der sechsten Staffel Schluss

    Noch bevor die fünfte Staffel auf Prime Video startet, hat Amazon die beliebte SF-Serie um eine weitere Staffel verlängert, die dann die letzte sein wird.


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    (Bild: Amazon Prime Video)


    Amazon verlängert die Science-Fiction-Serie "The Expanse" um eine sechste Staffel, die dann die letzte sein wird, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Kurz vor dem Start der fünften Staffel im Dezember hat Amazon grünes Licht für die Produktion einer letzten Staffel gegeben. In der wird offenbar eine der Hauptfiguren fehlen, nachdem mehrere Frauen dem Schauspieler sexuelle Belästigung vorgeworfen haben.

    "The Expanse" greift die Geschichten aus den Romanen des Autoren-Duos Daniel Abraham und Ty Franck auf, die unter dem Pseudonym "James S. A. Corey" schreiben. Die Ereignisse der Serie spielen in einer Welt, in der die Menschheit das Sonnensystem kolonialisiert hat. Vor dem Hintergrund politischer Spannungen zwischen der Erde, dem Mars und den Kolonien im äußeren Sonnensystem verfolgt "The Expanse" die Abenteuer des Raumschiffs "Rocinante" und seiner Besatzung.


    Zuerst bei SyFy

    Die ursprünglich vom US-Sender SyFy produzierte Serie wurde erstmals 2015 in den USA ausgestrahlt. In Deutschland waren die ersten Staffeln ab 2016 auf Netflix zu sehen. Nachdem SyFy die Serie nach der dritten Staffel eingestellt hatte, übernahm Amazon das Format für seinen Streamingdienst. Seit 2018 gibt es "The Expanse" bei Amazon Prime Video, seit 2019 auch in Europa. Die ersten Folgen der neuen fünften Staffel sind in Deutschland ab dem 16. Dezember zu sehen.

    Während in der fünften Staffel noch die gesamte bekannte Crew der Rocinante antritt, wird in Staffel Sechs wohl der bisherige Pilot fehlen. US-Medienberichten zufolge ist der kanadische Schauspieler Cas Anvar, der den marsianischen Piloten Alex Kamal spielt, in der sechsten Staffel nicht mehr mit von der Partie. Im Sommer hatten zahlreiche Frauen Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den 54-jährigen Schauspieler erhoben, woraufhin die Produktionsfirma eine Untersuchung eingeleitet hat. Die Dreharbeiten für die fünfte Staffel waren schon abgeschlossen, als die Vorwürfe laut wurden.

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