Alles anzeigenWar die Ausrichtung auf die Kampagne statt auf Battle Royale ein Fehler? Zumindest erklärt Electronic Arts
so die - auf hohem Niveau - enttäuschenden Verkaufszahlen von Battlefield 5. Eine gute Nachricht gibt es
vom nächsten Star-Wars-Spiel des Publishers.
Bei der Bekanntgabe von Geschäftszahlen hat das Management von Electronic Arts vergleichsweise detailliert
über den Absatz des im November 2018 veröffentlichten Battlefield 5 gesprochen. Das Actionspiel habe
bislang rund 7,3 Millionen Spieler gefunden, sagte Firmenchef Andrew Wilson im Gespräch mit Analysten.
Das seien eine Million weniger Käufer gewesen als erwartet.
Eine Ursache könne laut Wilson sein, dass man sich - anders als Konkurrent Activision bei Black Ops 4 -
bei der Wahl zwischen Kampagne und Battle Royale für Ersteres entschieden habe,
was möglicherweise ein Fehler gewesen sei.
Der Battle-Royale-Modus für Battlefield 5 soll unter dem Namen Firestorm nun erst im März 2019 folgen.
Ein weiteres Problem von Battlefield 5 sei der relativ späte Erscheinungstermin gewesen mit einem
dichten Wettbewerbsumfeld und teilweise starken Preisnachlässen. Außerdem habe es schlicht viele andere starke Titel gegeben.
Kurz vor Battlefield 5 ist unter anderem Red Dead Redemption 2 erschienen, für Diskussionen über den Preis
hatten vor allem die sehr frühen Rabatte bei Fallout 76 gesorgt - Wilson selbst nennt diese Titel allerdings nicht.
Nicht gut gelaufen ist laut dem Firmenchef auch Command & Conquer Rivals, ein inhaltlich zwar gelungenes,
bei den Fans aber unbeliebtes Mobile Game. Bei den Sportspielen wie Fifa 19 habe man in etwa das Verkaufsniveau
der Vorjahre erreicht. Erst im Januar 2019 war bekanntgeworden, dass das Fußballspiel in Deutschland das meistverkaufte Game war.
Mit dem Start des überraschend veröffentlichten Apex Legends zeigt sich EA zufrieden. Innerhalb der ersten
24 Stunden haben nach Firmenangaben mehr als eine Million Spieler den kostenlos herunterladbaren
Battle-Royale-Shooter ausprobiert - wie sich das Programm langfristig gegen starke Konkurrenz
wie Fortnite etabliert, bleibt aber abzuwarten.
Für das Actionspiel Anthem, das am 22. Februar 2019 erscheint, erwartet EA einen
Absatz von 5 bis 6 Millionen Exemplaren. Eine gute Nachricht gibt es von Star Wars: Jedi Fallen Order,
an dem das EA-eigene Entwicklerstudio Respawn Entertainment arbeitet: Das Programm soll Ende 2019 erscheinen.
Der Umsatz von Electronic Arts lag in den Monaten Oktober bis Dezember 2018 bei 1,29 Milliarden US-Dollar;
im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 1,16 Milliarden US-Dollar. Als Nettogewinn
konnte der Konzern rund 262 Millionen US-Dollar verbuchen. Im Vorjahr war wegen einer
einmalig fälligen Steuerbelastung ein Minus von 186 Millionen US-Dollar angefallen.